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Mitmachen bei terre des hommes - Mädchen hält Schild hoch

Sie wollen die Welt verändern? terre des hommes braucht Menschen jeden Alters, die sich für Kinder in Not engagieren! Jetzt Mitglied werden!

Ihre Ansprechpartnerin:

Sigrid Kurz
Telefon: 07 11 / 76 46 20
E-Mail: tdh-ag-stuttgart@remove-this.gmx.de

14.06.2023

Ort: Rathaus Stuttgart

Veranstaltung "Kinderarbeit in Indien - Was kann man tun?"

In ihrem engagierten Grußwort ging Frau Dr. Sußmann unter anderem darauf ein, wie wichtig Bildung für eine bessere Zukunft aller Kinder und auch der indischen ist und dass auch wir durch unseren Lebensstil und unser Verhalten beim Einkauf durchaus etwas gegen Kinderarbeit tun können.

 

Noch immer ist eines von 10 arbeitenden Kindern weltweit aus Indien. Hauptsächlich arbeiten Kinder in den großen ärmeren indischen Bundesstaten im Norden.

Ingrid Mendonca, seit 40 Jahren Mitarbeiterin von terre des hommes und Regionalkoordinatorin für Südasien, Indien, Nepal, Pakistan, Afghanistan und Tadschikistan, berichtet kurzweilig und kompetent über die aktuelle Situation in Indien.

Indien hat 2016 ein Gesetz zur Kinderarbeit verabschiedet, das aber hinter den Ausführungen in der UN-Kinderrechtskonvention zurückbleibt. Nach diesem Gesetz gibt es Kinderarbeit nur bis 14 Jahren und auch die Formen der gefährlichen und ausbeuterischen Kinderarbeit sind stark eingeschränkt. Durch die Altersbeschränkung auf 14 Jahre wird der Besuch von weiterführenden Schulen und besserer Bildung stark eingeschränkt.

Das zentrale Anliegen der Projektarbeit von terre des hommes ist es, Bildung zu fördern und möglichst viele Kinder (und Eltern) dazu zu bringen, dass die Kinder die Schule besuchen, und zwar die staatliche. Von unseren Projektpartnern werden höchstens Brückenschulen angeboten, die den Übergang in eine staatliche Schule erleichtern.

Häufig kennen die Eltern die staatlichen Angebote nicht oder wissen nicht, sie zu nutzen. Deshalb sollen die Menschen dazu motiviert werden, die bestehenden Angebote der Regierung, zum Beispiel auch im Gesundheitsbereich, Angebote für Mütter und Kleinkinder, einzufordern und in Anspruch zu nehmen. Das ist auch ein Anliegen der Projektpartner in den Bundesstaaten Bihar und Jharkhand, wo illegal und ohne jegliche staatliche Kontrolle etwa 25% des weltweit verbrauchten Mica gewonnen wird, auch mit Kinderarbeit.

Daneben versucht man auch Jugendlichen Alternativen zur ausbeuterischen Arbeit zu eröffnen, so z.B. in Tamil Nadu, wo viele Mädchen und junge Frauen in der Textilindustrie ausgebeutet wurden und noch immer werden. Aber die Aufklärungsarbeit in den Kommunen und Dörfern hat dazu geführt, dass aus dieser Gegend nur noch ganz wenige Mädchen sich auf einen Vertrag mit einer Spinnerei einlassen. Mit der Aufklärungsarbeit über die tatsächlichen Arbeitsbedingungen in den Spinnereien, wird gleichzeitig auf schon bestehende „Hilfen“ der Regierung hingewiesen und dazu ermutigt, sie in Anspruch zu nehmen. Dies ist erfolgreich bei etwa 15 000 Familien gelungen und viele der Mädchen gehen nun auf weiterführende Schulen und erreichen so einen besseren Bildungsabschluss, der ihnen mehr Möglichkeiten eröffnet.

Auf die Frage aus dem Publikum, ob ihre Arbeit nach 40 Jahren immer mit den gleichen Problemen nicht frustrierend und zermürbend ist, antwortet Ingrid Mendonca, dass die genannten Beispiele durchaus Fortschritte zeigen und außerdem sei zum Beispiel vor 40 Jahren Kinderarbeit für viele noch normal gewesen und das habe sich inzwischen geändert, zumindest unter der städtischen Bevölkerung gilt sie heute als inakzeptabel und illegal. Und ausbeuterische Kinderarbeit gebe es eher in sehr ländlichen dünn besiedelten Regionen, weitab von Städten mit geringem Bildungsniveau. Aber dass der Weg zu einer Gesellschaft ohne Kinderarbeit lang und manchmal frustrierend ist, sieht sie auch.

Ein herzliches Dankeschön für diese anschaulichen und interessanten Einblicke in die Arbeit von terre des hommes in Indien und für die positiven Rückmeldungen und an die Rathausverwaltung und Frau Dr. Sußmann. 

Die Arbeit für ausländische NGO´s in Indien ist in den letzten Jahren, was vielen hier sicher entgangen ist, schwieriger geworden, dazu mehr in einem Ausschnitt aus einer Sendung im SWR 2.

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