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12.02.2020

Ort: Institut für Auslandsbeziehungen|WeltRaum, Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart

Sklaverei in Mode - Lösungen für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie

Die Veranstaltung im IFA fand viel Interesse.

© Martin Pecher Photography
© Martin Pecher Photography
© Martin Pecher Photography
© Martin Pecher Photography
© Martin Pecher Photography

Die Berichte über die katastrophalen Arbeitsbedingungen bei der Herstellung unserer Bekleidung werden inzwischen auch in einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen.

So stieß auch die Veranstaltung „Sklaverei in Mode -Lösungen für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie“ auf großes Interesse und im WeltRaum des IFA reichten die rund 100 Stühle nicht aus.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Angelika Schiffer von terre des hommes und Philipp Keil von der SEZ, berichteten der Leiter von CARE-T, der indischen Partnerorganisation von terre des hommes, Sinnathambi Prithiviraj, und P. E. Reji vom Büro von terre des hommes in Bangalore über die Situation und ihre Arbeit in Indien.

Der Bundesstaat Tamil Nadu ist einer der größten Textilstandorte der Welt, der rund 2,2 Millionen Menschen beschäftigt. Darunter sind 300.000 Mädchen und junge Frauen, die vor allem in Baumwollspinnereien wie Sklavinnen schuften: Sie leisten exzessive Überstunden, verdienen nicht einmal den Mindestlohn und sind durch Knebelverträge für Jahre gebunden. Wohnen in unzumutbaren Unterkünften, Schikanen und sexuelle Belästigung durch männliche Vorgesetzte gehören zum Alltag.

Reji und Prithiviraj berichteten aber auch, dass mit Hilfe von terre des hommes bereits 40.000 Mädchen aus dieser modernen Form der Sklaverei befreit werden konnten: Sie gehen wieder zur Schule oder absolvieren eine Berufsausbildung. Zudem hat terre des hommes mit seinem Projektpartner Care-T einen Verhaltenskodex für Spinnereien entwickelt und fordert Spinnereien und deren Interessenvertretungen in Tamil Nadu auf, umgehend Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiterinnen zu verbessern. Dabei äußerten sie auch die Hoffnung, dass durch ein Lieferkettengesetz in Deutschland der Druck auf die Spinnereien stärker wird. P.E. Reji, terre des hommes-Mitarbeiter in Indien, verwies darauf, dass ein Boykott von Textilien keine Lösung für die Arbeiterinnen wäre: "Wir brauchen faire Arbeitsbedingungen."

Mirjam Hitzelberger vom DEAB vertrat die Initiative Lieferkettengesetz, die auch terre des hommes unterstützt. Ein Lieferkettengesetz hat vorbeugende Wirkung, denn die Unternehmen müssen wirksame Maßnahmen ergreifen, um Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung zu vermeiden. Bei Verstößen muss ein Unternehmen zur Verantwortung gezogen werden können. Wichtig ist auch, dass Lieferkettengesetz eine sogenannte Beweislastumkehr vorsieht, d.h. das beklagte Unternehmen muss die Einhaltung der Sorgfaltspflichten beweisen.

Herzlichen Dank auch an Julia Böhm für ihre hervorragende Übersetzung.

Mehr dazu unter Sklaverei in Mode und der Initiative zum Lieferkettengesetz, dort kann man auch eine Petition an die Bundeskanzlerin in dieser Sache unterschreiben.

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