Geflüchtete Frauen kochen für Begegnungsabend in Oberhausen

Das „Internationale Dinner“ in der Schlosserei Altenberg dient dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Austausch in lockerer Atmosphäre. Noch bevor die ersten Gäste eintrudeln, durchzieht ein verführerischer Duft die Schlosserei im Zentrum Altenberg: Terre des Hommes hat zum dritten „Internationalen Dinner-Abend“ eingeladen. Im großen Saal ist das Vorspeisenbüffet schon aufgebaut und die Tische sind liebevoll mit Kerzen und Efeu dekoriert. 80 Gäste haben sich angemeldet – und das nicht nur zum Essen, obwohl es sich allein dafür gelohnt hätte. Im Mittelpunkt aber steht an diesem Abend etwas anderes: Es geht um den Austausch von geflüchteten Menschen mit Oberhausenern, die schon lange hier zu Hause sind. Entstanden ist die Idee im Sprachcafé, das Terre des Hommes wöchentlich anbietet: „Da hat sich gezeigt, dass sich viele Geflüchtete mehr Kontakt zu Deutschen wünschen. Auch, um nicht nur in Sprachkursen oder bei Behörden ihre Deutschkenntnisse üben zu können“, erzählt Ingrid Wenzler, die ehrenamtlich Sprachkurse gibt. Als dann noch ein junger Syrer vollmundig erklärt habe, es sei für ihn kein Problem, für Hunderte zu kochen, war die Idee geboren: Geflüchtete kochen und an den Tischen nehmen zu zwei Dritteln Deutsche, zu einem Drittel Geflüchtete Platz, um miteinander zu plaudern und sich wechselseitig besser kennenzulernen. Was als Wagnis begann – Terre des Hommes geht in Vorkasse und verkauft dann die Karten an alle, die es sich leisten können, die anderen sind eingeladen – hat sich zum Erfolgsmodell entwickelt: Erstmalig musste man in die Schlosserei umziehen, da die vereinseigenen Räume viel zu klein wurden. Inzwischen seien die Begegnungsabende quasi immer schon mit ihrer Bekanntgabe „ausverkauft“. Das Konzept geht auf. Für das nächste Jahr haben sich die Ehrenamtlichen schon was Neues einfallen lassen: Ab Ende Februar soll es regelmäßige Quizabende geben, um das gegenseitige Kennenlernen und den Austausch im lockeren Rahmen noch weiter zu fördern.