Ort: Dortmund / Berlin
Aktion „VergissMeinNicht“
Beide Herren freuten sich über diese Geste des terre des hommes Teams Dortmund und versprachen, dass sie dieses humanitäre Anliegen unterstützen und sich zeitnah für die Umsetzung einer verbesserten Familienzusammenführung einsetzen.
Die VergissMeinNicht-Aktion ist Teil der gemeinsamen Kampagne von terre des hommes und Pro Asyl. Zum Tag der Familie am 15. Mai wird eine zentrale Aktion in Berlin ab 11 Uhr auf der Reichstagswiese stattfinden. Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag versprochen, den Familiennachzug zu erleichtern.
Aber es gibt mehrere Gründe, warum der Familiennachzug für Geflüchtete so lange dauert. Zum einen gibt es im Gesetz Regelungen, die das Verfahren verzögern bzw. erschweren. So haben Menschen, die aufgrund von drohender Todesstrafe oder wegen eines Bürgerkriegs den so genannten subsidiären Schutz bekommen haben, seit 2016 keinen Anspruch mehr auf Familiennachzug. Für sie gibt es ein monatliches Kontingent von 1.000 Visa, das aber nie ausgeschöpft wurde.
Für manche Konstellationen gibt es bislang gar keine Regelung: Wenn ein allein geflohenes Kind hier Schutz bekommt, so kann es nur die Eltern nachziehen lassen – nicht aber einen minderjährigen Bruder oder eine Schwester. Das führt dazu, dass Eltern sich zwischen den Geschwistern entscheiden müssen – bzw. nach Einreise in Deutschland ein erneut jahrelanges Familiennachzugsverfahren anstreben müssen.
In ihrem Koalitionsvertrag hat sich die Ampel-Koalition im Oktober 2021 dazu bekannt, die Missstände im Bereich Familiennachzug anzugehen und den Familiennachzug zu schutzberechtigten Personen endlich humaner, rechtssicherer und schneller zu gestalten. Entsprechende Bemühungen sind in der Praxis allerdings bislang nicht erkennbar.