Ort: Welthaus Stuttgart
Lenina Lopez berichtete aus dem Projekt PENNAT in Guatemala
Lenina A. García López war zur Delegiertenkonferenz von terre des hommes nach Deutschland gereist. Die Arbeitsgruppe Stuttgart, zusammen mit der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg, nutzte die Gelegenheit, sie nach Stuttgart einzuladen und Infos aus erster Hand zu bekommen.
In Guatemala wütete mehr als 30 Jahre lang ein Bürgerkrieg, der 1996 durch einen Friedensvertrag beendet wurde. Es ist bisher jedoch keiner Regierung gelungen, die wirtschaftlichen Entwicklungshemmnisse wie Korruption, ungenügende Sozialsysteme und die übermäßige Ausbeutung der natürlichen Ressourcen zu überwinden. Wirtschaftliche Perspektivlosigkeit und die Strukturen des organisierten Verbrechens führen zu besorgniserregend hohen Gewaltraten insbesondere unter Jugendlichen. Gerade Kinder und Jugendliche aus armen Verhältnissen sind die Hauptleidtragenden der Situation.
Das Projekt PENNAT führt auf den Märkten von Guatemala - Stadt Schulunterricht für arbeitende Kinder durch. Dafür wurde von PENNAT ein spezieller Grundschullehrplan entwickelt, der auf die besondere Situation arbeitender Kinder eingeht und vom Erziehungsministerium anerkannt wurde. Auch die Unterrichtszeiten orientieren sich an den Bedürfnissen der Kinder. Viel Wert legen die Projektpartner auf eine Stärkung des Selbstbewusstseins der Kinder und ihrer Fähigkeit, für die eigenen Rechte einzustehen.
Lenina ist seit kurzem 1. Vorsitzende der Studentenvertretung an der öffentlichen Universität von Guatemala – Stadt, die erstmals nach 17 Jahren zum ersten Mal wieder demokratisch gewählt wurde. Lenina ist die erste weibliche Vorsitzende in der 97jährigen Geschichte der Studentenvertretung. Die dadurch bedingte öffentliche Aufmerksamkeit für ihre Person ist nicht ohne Risiken für einen so kritischen Geist. Aber sie will unbedingt langfristige Verbesserungen für die Kinder und Jugendlichen in ihrem Land bewirken. Respekt für ihren Mut und ihr Engagement!